Reise durch Montenegro und Albanien im Juni 2015 (Teil 1)

zu Fuss durch die Prokletije nach Albanien

Im Juni 2015 hatten wir,also Berti und meine Häufigkeit wieder einmal vor in die Berge zu reisen. Diesmal lag unser Reiseziel weit abseits der Karpaten. Und ausserhalb Rumäniens. Es sollte etwas ganz neues werden. Auf jeden Fall musste es ein Gebirge sein. Und dazu noch eines voller Geheimnisse,unerschlossen,keine Berghütten ,dafür mächig und majestätisch, hierzulande wenig bekannt. Den Tip bekam ich von einem leider verstorbenen Rumänienfreund , von dem ich in vielen Gesprächen neben Rumänien auch über Albanien erfuhr. Dieser Gesprächsstoff veranlasste mich also dazu, mich vor Ort davon zu überzeugen. Aber wie kommen wir dahin. Natürlich mit dem Zug. Es ist aber bis heute nicht möglich die albanischen Grenzen mit einem Reisezug zu überqueren. Also entschieden wir uns zu Fuss nach Albanien zu gehen. Ausgangspunkt sollte Gusinje in Montenegro sein....

Belgrad,beograd gara centrala

Unsere nahezu pünktliche Ankunft morgens in Belgrad, nachdem wir die Nacht in einem etwas rumpeligen Grosraumwagen der serbischen Bahnen verbrachten. Am Abend zuvor fuhren wir in Budapest um 22.20 los. In der Nacht ämderte der Zug mehrmals die Fahrtrichtung. Ich möchte nicht wissen wo wir in jener Nacht überall waren...

mersul trenurilor

Auf dem Fernsehschirm ist unsere Weiterfahrt um 9:10 nach Bar angekündigt. Wir wollen bis Kolasin fahren, was wir am Abend erreichen sollen. Man beachte die gleichzeitig angezeigten kyrillischen und lateinischen Buchstaben.

Gisheul

In der Schalterhalle gingen wir dorhin wo ,,international" dran stand, da unser Reiseziel in Montenegro lag . Dort wies man uns an einen der Inlandschalter. Dort bezahlten wir 26euro + Platzreservierung für 2 Tickets nach Kolasin. Also doch nicht so,, INTERNATIONAL" In Kolasin sollen wir gegen 19:00 ankommen, also eine lange Zugreise stand bevor. Bahnfahren ist auf dem Balkan ein preiswertes Vergnügen. Von Deuschland aus sind wir 38 Stunden unterwegs gewesen.

Plavsko Jezero

Das Ende einer langen Anreise. Der See Plavsko Jezero und die Berge der Prokletije .In Kolasin sind wir nach einer langen Bahnfahrt durch 175 Eisenbahntunnel, viele Schluchten und spektakuläre Gebirgslandschaften nun ausgestiegen. Wir haben dort in einer preiswerten Pension übernachtet um am nächsten Tag mit dem Bus nach Plav zu fahren. Dieser Bus muss vorher in Rumänien unterwegs gewesen sein. Alle Beschriftungen waren nicht geändert worden. So hatten wir das Gefühl irgendwo in Rumänien zu reisen. Von der Landschaft passte es ja. Denn die erinnerte uns irgendwie an ,,zu Hause" In Plav angekommen nahmen wir die Genehmigung für den ,,illegalen" Grenzübertritt nach Albanien in Empfang und reisten dann weiter nach Gusinje. Dort fanden wir auch eine preiswerte Unterkunft im Hotel,,Kula"

Alipasini izvori

Kaum angekommen, haben wir uns gleich dem ersten Tagesziel gewidmet. Die Karstquellen ,,Alipashini Izvori" südlich von Gusinje. Hier lässt sich der Begriff,,Paradies" in nur wenigen Worten definieren,, Das Ende der Zivilisation ist der Anfang vom Paradies...." Auf dem Bild sieht man das Prokletije-Gebirge, welches mit seinen 2500m hohenGipfeln über dieses ,,Paradies " herrscht. Gleich neben den Quellen gibt es ein gutes Restoran,welches von einer deutschsprechenden Albanerin betrieben wird.Hier gab es auch den ersten ,,Tuica" der hier ,,Raki" genannt wird. Die Wirkung ist genau dieselbe:)

karstquellen

Das Bild soll die Ausdehnung dieser Quellen verdeutlichen. Man erzählte uns, daß es in der Umgebung 183 Karstquellen geben soll.

restoran Krojet

Das Restoran ,,Krojet" direkt bei den Quellen. Man kommt hier bequem auch mit dem eigenen Auto hin.

Hotel Kula

Ortsansicht von Gusinije mit den Bergen der Prokletije im Hintergrund.

Dolina Grebaia

Das Grebaia-Tal ist ein gewaltiges Endtal im westlichen Teil der Prokletije. Hier sieht man die Karanfili-Gruppe. Dahinter befindet sich die Grenze zu Albanien

Karanfili Gruppe

Ausblick.Die Einstiegswanderung führte uns zur 1883 m hohen Valuschnitza, einem Hochtal mit märchenhaften Aussichtspunkten. Gegenüber sehen wir die 2500 m hohe Karanfili-Kette und blicken in die Tiefe des Grebaja Tal.

Einblick

Einblick in die Tiefe des Grebaja-Tal von der Valuschnitza. Von dort stateten wir heute morgen. Bis da unten sind es 1,5km Luftlinie. Der Talboden liegt 900n über NN. Die Felswand reicht über 700m senkrecht ins Tal hinein.

Lapiezuri

Hier finden wir auch die aus Rumänien bekanntem Karstformen Lapiezuri vor. Im Hintergrund der Gipfel der Karaula.

Knabenkraut

das eigentliche Geheimnis der Valuschnitza sind die Orchideenwiesen. Hier findet man sie in mehreren Farben.

Orchideen

 

Enzian

Dieser Teil der Prokletije erinnert an den Kleinen Retezat in Rumänien. Ein Paradis für alle Pflanzenfreunde.

Berge

Auf dem Kamm gegenüber verläuft die Grenze zu Albanien.

Ekokatun

Der Ekokatun Grebaje bietet gute einheimische Küche und preiswerte einfache Übernachtungen

Wasserfall

Südlich der Ortschaft Vusanie wo wir beim Amerikaner übernachten durften, befindet sich der Wasserfall Grlija. Das Wasser des gleichnamigen Baches, der in den Sommermonaten komplett austrocknen kann, zwängt sich hier in eine enge Klamm. Das Rauschen des Wassers hört man schon von weitem.

Grlija
  Weiterer wasserfall

Hier der Einblick in den spektakulären Grlija-Wasserfall,rechts daneben ein Wasserfall bei der blauen Karstquelle Oko Skakavice

Oko skakavice

Die blaue Karstquelle Oko Skakavice in Hochform. Nach den niederschlagsreichen Wintermonaten fördert sie hunderte von Litern in der Minute.

Wegweiser

Auf dem Schild steht,,Bitte Müll mitnehmen!" in Albanisch,Montenegrisch und Englisch. Man beachte das Albanische ganz oben. Der Wegweiser zeigt bereits unser Ziel an. Thethi in Albanien. Gehzeit 8 Stunden, Entfernung 18,5 km. Wir haben gerade 2,5 km hinter uns gelassen. Höhe über NN 1035m

Ropojana dolina

Unser Weg führt zunächst bequem durch das Ropojana-Tal. Wir sind haben gerade 1100 Höhenmeter, die stetig aber kaum spürbar zunehmen. Die Berge im Bildhintergrund gehören schon zu Albanien.

Grenze Albanien

Die Grenze zu Albanien. Der Grenzstein zeigt noch alten Bezeichnungen des sozialistischen Jugoslawien und der Volksrepublik Albanien an. Er ist ein gut sichtbarer Orientierungspunkt. Bis hier folgten wir dem roten Kreis, in Albanien ist der Weg mit einem roten Band markiert. Unsere Höhe über NN 1307 m

Arapi

Inzwischen ist das Gelände steiniger aber auch abwechslungsreicher geworden. Auch haben wir spürbar an Höhe zugelegt. Hier sieht man einen von tausenden Bunkern die im ganzen Land in den 60er Jahren errichtet wurden. Links im Bild die markante Steinpyramide des 2250 m hohen Arapi. Ein markanter Orientierungspunkt dieser Gegend. Wir sind jetzt 1750m hoch.

Ropojana Tal

Blick zurück nach Montenegro. Man sieht die Karanfili-Kette diesmal von Süden.

Peja see

Kurz vor dem Peja-Pass liegen die gleichnamigen Peja-Seen in einer geschützten Senke. Der Weg führt rechts an ihnen vorbei. Unserer Tagesziel der Pass ist bereits in Sichtweite.

Qafa e pejes

Abstieg nach thethi

Der Peja-Pass mit einer Höhe von 1808 m ist erreicht. Von hier bis nach Thethi sind es etwa 7 km. Jedoch werden wir von hier aus auf den ersten 3km etwa 850 m an Höhendifferenz im Abstieg zu bewältigen haben. Die Ortsmitte Thethi liegt auf 700 m. Auf dem zweiten Bild schauen wir vom Pass hinunter auf die Streusiedlung Thethi.

Wand Peja

Abstieg nach Thethi. Spektakulär ist diese überhängende Felswand

Geröllfelder

Typisch für die nordalbanischen Alpen sind diese kilometerlangem Geröllfelder. Das Laufen auf ihnen ist anstrengend.

Arapi

Hier sehen wir die Südwand des Arapi die mit 900 m die höchste des Balkan sein soll. Dieses Foto wurde im Garten der Pension Kometa gemacht, in der wir übernachteten, landestypisches Essen bekamen und Raki( Top Stoff!!) durfte natürlich nicht fehlen. Wir bekamen 0,5 l als Geschenk mit auf unseren weiteren Weg.

Teil 2 folgt

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