Eine Schnuppertour ins PARÂNG-Gebirge im Juli 2003

Im Sommer 2003 reisten wir wieder einmal durch Rumänien. Die letzte Woche unseres Rumänienurlaubs hatte begonnen. Wir sind von Bukarest nach Lupeni zurückgekehrt. Von hier wollten Corinna und ich eine Wanderung ins Parâng-Gebirge unternehmen. Um für diese Tour gerüstet zu sein, kauften wir auf dem Markt in Lupeni die nötigen Materialien wie Brânza, Gurken, Tomaten, Brot und geräucherten Speck (slănina) ein. Außerdem hatten wir noch diverse Tütensuppen dabei.

Fernsehsender neben der Liftstation     Pferde unweit der Liftstation     der Cârja vor uns    der Cârja im hinter uns

Wir starteten also am Dienstag in mit dem Kleinbus in Richtung Petrosani. von dort ging es zu Fuß in zu der Stelle wo der Lift hinaufgeht. Unterwegs nahm uns ein Karpatenschreck mit, der direkt bis an den Lift fuhr der ins Parâng hoch fährt auf eine Höhe von etwa 1400 Meter. Hier oben befindet sich ein Fernsehsender und einige Berghütten. Alles hat eine Ähnlichkeit mit Straja (siehe auch Fotoserie). In einer Cabana die so eine Art Wintersportschule für Schüler darstellt übernachten wir. Das Innenleben stammt noch aus Ceasescu-Zeiten. Am nächsten Morgen, der mit wunderbaren Wetter begann, machten wir uns auf den Weg ins Gebirge. Unser Tagesziel sollte die Caldarea-Roşile sein. Dort wollten wir am Abend ankommen um dort unser Zelt aufzustellen. Aber bis dort ist es noch sehr weit. Wir machen zu Beginn erst mal Frühstück. Denn wir haben uns reichlich mit Essen versorgt. Der Weg führt zunächst über einen mit Gras bewachsenen Hang. Wir folgen dem roten Band. Unterwegs begegnet uns eine Herde Pferde 

     auf dem Kamm     Caldarea mit Lacul Cârja    Caldarea Rosile vom Parângul mare mit den Seen Rosile,Mândra und lung    auf dem Gipfel des Parângul mare

die mitten auf dem Weg stehen. Wir müssen mitten hindurch gehen, weil wir sonst hoch oder runter am Hang entlang müssten. Aber das ist zu anstrengend. Der Weg steigt leicht an, wir haben den Vârful Cârja vor uns. Laut Karte soll unterwegs keine starke Steigung vorkommen, bis auf den Abstieg nachher zum Lacul Roşile. Hier oben findet man mehrere Stellen die geeignet für ein Zelt sind, denn sie liegen in von Fels umrandeten Vertiefungen. Ich bin aber nicht derjenige der gerne auf dem Kamm zeltet, weil hier oben durchaus Gewitter sehr gefährlich sein können. Wir befinden uns auf einer Höhe von etwa 2300 Metern. Der Gipfel des Cârja wird leicht umgangen. Hier bietet sich eine wunderbare sicht in die Täler. Wir sind aber auch nicht alleine. Eine Gruppe Schüler auch unterwegs hier oben. Die müssen auch von der Liftstation gekommen sein. Der Weg verläuft hier etwa in gleicher Höhe.

Lacul Mândra   Lacul Lung dahinter Rosile   das Massiv des Parângul mare   unser Zelt im dahinter die Wand der caldarea Rosile     

Es ist eine Wegstrecke die keine großen Schwierigkeiten macht, ich würde diesen Weg auch weniger geübten Personen empfehlen, denn er ist wirklich nicht schwer. Man kann es gar nicht glauben, aber wir befinden uns in einem der höchsten Gebirge Rumäniens. Der Weg steigt wieder an. Vor uns liegt der Parângul Mare. Ein eher sanfter Hügel wie es scheint, aber wir befinden uns auf dem mit 2518 Metern fünfthöchsten Berg Rumäniens. Von hier bietet sich ein phantastischer Rundblick und der Einblick in die Caldarea Roşile mit den Seen Mândra, Lung und Roşile. Das ist unser Tagesziel. Hin und wieder versperren uns die aufziehenden Wolken die Sicht. Hier machen wir dann unsere Mittagspause. Die Schülergruppe kehrt hier um. Wir laufen weiter bis zum Gruiu-Sattel. Hier beginnt der steile aber kurze Abstieg in die Caldarea Roşile. Wir verlassen das rote Band und folgen dem roten Punkt. Im Blick die drei Seen. Auf diesem Abstieg muss ich Corinna helfen da es recht steil runtergeht. Nachdem wir den Hang hinter uns gelassen haben, erreichen wir den inmitten von großen Gesteinsschutt  liegenden lacul Mândra. Unweit von diesem befinden sich auch die Bergseen Roşile und Lung. Auf einer kleinen Wiese bauen wir unser Zelt auf.

Aussicht ins Valea seaca, dahinter Sureanu    Corinna im Zelt  Abendbrot,cinã  Ufer des Lacul rosile

Es ist bereits 18:30 Uhr. Wir wollen an diesem einsamen Platz übernachten. Jetzt erst nehme ich wahr wie still es im Gebirge ist. Oben auf dem Kamm wo der Wind ging, haben wir das nicht so gemerkt. Aber jetzt ist diese Stille fast unheimlich. Nur vom Tal hört man das Bellen von Hunden. Unweit muss eine Hirtenhütte sein. Ich packe meinen Gaskocher aus und vermische den Inhalt der Beutelsuppen mit dem hier oben erhältlichen Wasser aus dem nahen Bergsee. Wir sind vorbildlich und wollen hier oben keine Spuren hinterlassen. Nach dem Abendbrot gehe ich noch einmal mit der Kamera zum Lacul Roşile, der benannt wurde nach dem roten Gestein welches den See umgibt. auch Forellen kann ich entdecken. Anschließend gehen wir dann schlafen denn wir sind sehr müde. Etwa gegen 1:30 werde ich durch ein herannahendes Gewitter geweckt. Es blitzt draußen und der Donner wird immer lauter. Es dauert nicht lange da geht es richtig los. Das Zentrum muss oben auf dem Kamm sein. Den Blitzen folgt der Donner nach etwa einer Sekunde. Wir spüren wie die Schallwellen das Tal abwärts gehen. Es klingt wie eine Bowlingkugel, ein gleichmäßiges Rollen. Wenn die Schallwelle uns erreicht spüren wir ein Zittern des Bodens und wie sie unseren Körper kribbelnd durchdringt um mit gleichmäßigen Rollen sich zu dem Tal folgend entfernen. Dann ist es auf einmal still.

im Refugiu agãtat,Schutzhütte  in der Schutzhütte  Die Schutzhütte,,refugiu agãtat"  im Valea seaca      

Irgendwann in der Nacht muss ich mal für kleine Jungpioniere. Ich nehme die Lampe und öffne das Innenzelt. Beim Ausleuchten des Vorzeltes merke ich dass Nebel unter der Zeltplane hindurchdringt. Ich ahne schon etwas. Als ich aus dem Zelt will, stehe ich in dichtem Nebel. Ich kann nicht einmal die Umgebung vom Zelt sehen. Corinna muss auch. Ich sage ihr, dass sie neben dem Zelt bleiben soll und die Lampe halten. Ich entferne mich etwa 2m vom Zelt und schon sehe ich nichts mehr. Nur noch die LED-Lampe durchdringt den dichten Nebel. Na hoffentlich verzieht sich das bald. Um 2:30 fängt es an heftig zu regnen. und es hört auch nicht mehr auf, ein Stauregen hat uns erwischt. Als es hell wird und immer noch regnet, beschließen wir trotzdem zusammenzupacken. Wir verstauen alles in den Rucksäcken, packen das zelt so nass ein wie es ist und gehen los. Die Sicht ist etwas besser geworden. Aber es ist alles rutschig und nass. Je weiter wir talwärts kommen desto mehr bessert sich die Sicht und der regen wird schwächer und hört schließlich ganz auf. Wir sehen die Hirtenhütte und befinden uns auf einer grasbewachsenen Ebene wieder die friedlich von einem Bach durchflossen wird, fast wie im Flachland. Aber die Markierung ist weg. Nach etwa 1,5 Km finden wir sie wieder. Wir befinden uns im Valea Seaca einem wunderschönen Tal. Bald sehen wir auch ein großes Blechdach mit den rumänischen Farben. Das muss die Schutzhütte,, refugiu agăţat" sein. Sie befindet sich oben auf einem riesigen Felsbrocken. Hier machen wir Pause. Innen befindet sich auch ein Ofen und leider viel Müll. Ich koche Tee und mache den Ofen an und verbrenne außerdem den Müll dass es wieder sauberer aussieht. Den räumt ja sonst keiner fort. Nach einer Stunde setzen wir unseren Abstieg durch diesen wildromantischen Wald fort. Der Weg ist wenig ausgetreten. Das deutet darauf hin, dass dieses Gebirge wenig begangen wird. Bald erreichen wir die Forststraße und die Cabana Groapa seaca. Weil keiner kommt laufen wir in Richtung Petrosani. Es sind 16 km Bis dorthin. Bei Km 15 nimmt uns einer mit der bis zum Bahnhof in Petrosani fährt. Als ich frage was er will, sagt er ,,nimic". Wir bedanken uns natürlich und steigen dann in den Kleinbus nach Lupeni um. Ich empfehle diese Tour wanderfreudigen Interessenten, weil sie durch ein vom Tourismus wenig frequentiertes Gebiet führt. Der Weg durch das Seaca-Tal ist zwar recht steinig und schwieriger zu gehen als die im Sommer stark begangenen Wege im Retezat, aber es lohnt sich.      

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