Tatra 1989

Im Sommer 1989 kamen drei Freude aus der DDR auf die gemeinsame Idee einen Zelturlaub in der Hohen Tatra zu verbringen.Meine Person, wandererfahren im Thüringer Wald, Frank aus Thüringen und Mirko der ebenfalls aus Berlin stammte.Gemeinsam fuhren wir mit dem Schnellzug von Dresden nach Liptovsky Mikulas und weiter auf den Autocampingplatz Rackova Dolina.Unerfahren waren wir jedoch alle drei mit dem Umgang von Borovicka einem slowakischen Wacholderschnaps.Angefreundet haben wir uns schnell jedoch mit Pivo(Tatran) das deutlich besser schmeckte wie das Bier in der DDR. Der von Dresden nach Kosice verkehrende Schnellzug brachte uns nach Liptovsky Mikulas und der Autobus dann nach Pribylina.Von dort waren es dann noch 4km Fussweg auf den Autocampingplatz Rackova Dolina.

Direkt neben der Rackova stellten wir unsere Zelte auf,schliefen mit dem Rauschen des Gebirgsbaches ein und genossen unsere Mahlzeiten am Grilletta -Tatramat, der sich als äusserst effektiv erwies.

Begünstigt wurde dessen Errichtung durch den Bau von neuen Waschräumen auf dem Zeltplatz. Wir liehen uns einige Hohlblocksteine aus und von den Toiletten die Fussabtreter. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Eine komfortable Kochgelegenheit die gleichzeitig Esstisch war und abends wohlige Wärme verbreitete. Die Effektivität unseres Tatramaten überzeugte sogar unsere Zeltnachbarn drei Mädels aus Ostrava deren Nudeln schon eine ganze Weile im lauwarmen Wasser ihres Kessels herumlagen.Sie freuten sich wie deren Nudeln schon nach kurzer Zeit zu kochen anfingen. Auch zwei Wanderfreude aus Sachsen kamen öfters zu uns um die Speisen zu bereiten.

Saua Jamnicka vazuta dinspre varful jakubinei

Blick vom Jakubina-Massiv in das Jamnicka Dolina.Im Hintergrund die Gipfel Volovec,Ostry Rohac und Placlive.Die Bildqualität ist bedingt durch eine Fehlfunktion des Belichtungsmessers in meiner PRACRICA. Nach dem ich zu Hause eine neue Batterie einsetzte war das Problem gelöst.Daher sind die Bilder nachbearbeitet.

Ein sehr schönes Fotomotiv welches ich in den folgenden Jahren wiederholte,war der Blick zum Ostry Rohac vom Jamnicke Pleso aus

Der Bergsee Jamnicke Pleso

Unterwegs trafen wir eine Herde Gemsen

Der obere Bergsee Vysne Jamnicke Pleso

Die beiden Seen im oberen Teil des Jamnicka Dolina gesehen vom Ostry Rohac.

Die Westtatra ist ein Hochgebirge der Kontraste,im Kammbereich findet man felsige Abschnitte die mit Ketten gesichert sind und man wandert auch im Sommer durch wunderschöne einsame Täler.

Die Bergseen Rackove plesa gespeist durch Wasserfälle die im Hintergrund zu sehen sind.

Anfang Juli blühen verschiedene Arten von Bergblumen

wie dieser Enzian

oder diese Glockenblumen

Die Hohe Tatra war schon immer ein beliebtes Reiseziel der DDR-Touristen.War es doch das Hochgebirge was am schnellsten zu erreichen war. Die Alpen waren uns verschlossen.Jedoch sollte sich das bald ändern.Das gut markierte Wegenetz liess sich auch von Touristen mit weniger Wandererfahrung gut begehen.

Der markante Gipfel des Krivan gesehen oberhalb vom bekannten Wintersportzentrum Strbske Pleso

In Liptvsky Jan gibt es eine schwefelhaltige Termalquelle die auch das dortige Freibad speisst.Das Wasser hatte eine angenehme Temperatur von 22 Grad.

unsere erste Kochstelle nach demselben Prinzip entstand ein Jahr davor in Thüringen. Hier war Lehmboden vorhanden,der als Baustoff verwendet wurde.Zwei mitgebrachte Grillgitter wurden dabei als Brenn- und Kochrost verwendet, so daß von unten immer Luft nachströmte.Das Vefahren erwies sich als äusserst effektiv und erhielt die Bezeichnung,,GRILLETTA-ENERGIE-TECHNIK"

Unsere Kochstelle erhielt die Bezeichnung,,GRILLETTA-SPEZIAL", abgeleitet von der DDR Ausführung des,,Hamburger"wegen der verwendeten Grillgitter.

Im Herbst 1989 öffneten sich auch die Alpen für uns DDR-Bürger.Im Juli 1990 gab es dann die D-Mark, die uns ermöglichte die neuen Reisemöglichkeiten auch finaziell zu bestreiten. Jedoch von mir hatte bereits die Karpatensucht voll Besitz ergriffen.Ein Jahr später reiste ich wieder an den gleichen Ort.Im Jahre 1992 und 1993 besuchte ich die Alpen.Sie begeisterten mich so sehr,daß ich wieder in die Tatra zurück kehrte. Bald kannte ich die Tatra so gut und ich suchte neue Reiseziele .Ich wanderte auch in den USA und auf La Gomera. Meine Karpatensucht schien vorbei zu sein.Jedoch erlitt ich im Jahre 1999 in Rumänien einen verheerenden Rückfall.Von nun an liessen mich die Karpaten nicht mehr los.